30.05. – 02.06.2019 - 36. Internationaler Läuferzehnkampf in Sömmerda
(siehe auch www.lav-halensia.de)
Von Christi Himmelfahrt (Männertag) bis zum darauffolgenden Sonntag fand in dem beschaulichen Städtchen Sömmerda im Norden des Freistaates Thüringen bereits zum zweiten Mal der Internationale Läuferzehnkampf statt.
Ehemals von einem Wiener Berufsschullehrer entwickelt erfreut sich diese besondere Herausforderung für Läuferinnen und Läufer einer zunehmenden Beliebtheit. Schon im März musste der rührige Veranstalter, der SV Sömmerda, die Anmeldeliste schließen. Über 150 Sportler aus 8 Nationen hatten sich da bereits angemeldet.
Mit dabei immerhin 7 Mitglieder aus unserem Verein.
Los ging es am Donnerstag 12.00 Uhr mit der Eröffnung und dem setzen der Flaggen aus Österreich, Tschechien, den Niederlande, der Schweiz, Frankreich, der Ukraine, Großbritannien und natürlich Deutschland.
Dann wurde es ernst mit der kürzesten, aber auch gefährlichsten Strecke den 60m. Hier galt es keine Experimente zu wagen und doch um jede Zehntelsekunde zu kämpfen. Gott-sei-Dank verletzten sich in diesem Jahr nur wenige Altersklassensportler bei den Sprintdisziplinen über 60m, 100m, 200m und 400m. Ein ständiges ein- und auslaufen war über die 4 Tage lang Pflicht.
Nachdem Jana, Jascha, Uwe, Erik, Eik, Enrico und Lothar diese gewöhnungsbedürftige Strecke ohne Verletzungen gemeistert hatten, ging es auf zu den 1500m.Noch nicht so richtig im Wettkampfmodus angelangt, galt es hier zum ersten Mal, den aktuellen Leistungsstand unter Beweis zu stellen.
Das gelang Jascha Timm und Erik Nagel besonders gut und erreichten mit ihren gelaufenen 4:37,91min (Jascha) und 4:39:10min (Erik) eine hohe Punktzahl von 624 und 617 Punkten. Das Erik neue persönliche Bestzeit lief war Zugabe.
Bereits knapp 90min später galt es die Langsprintstrecke über 400m zu absolvieren. Hier hieß es klug die Stadionrunde sich einzuteilen, um das Laktat einigermaßen unter Kontrolle zu halten. Leider gelang das Lothar Rochau nicht zu gut und so kam der Einbruch bei 300m. Mit 1:11:98 min holte ich trotzdem noch 340 Punkte. Damit konnte ich sogar meine drittbeste Punktzahl erkämpfen, da nach meiner Ansicht die Sprintstrecke besonders honoriert wurden.
Abends ging es in den Sömmerdaer Ratskeller zum Italiener, um die verbrauchten Kohlehydratspeicher wieder aufzufüllen. Die Unterbringung war vom Wohnwagen, Ferienwohnung bis zum Hotel sehr individuell geregelt und sehr zufriedenstellend.
Am 2. Tag waren die 100m um 9.00 Uhr, ab 10.30 Uhr die 3000m und ab 16.00 Uhr die 800m auf dem Programm. Besonders die 800m am Nachmittag waren eine besondere Herausforderung nach den 3000m.
Eik Fricke, der in den 90ziger Jahren diesen Wettbewerb mehrfach mit dominierte kam auf die gute Punktzahl von 479 mit gelaufenen 2:27,67 min. Uwe Pantke freute sich auch über seine Zeit von 2:34:85min und 408 Punkten, zumal Uwe überhaupt keine Wettkampfzeiten über diese Strecken vorliegen hatte.
Da Enrico Heinrich und Erik Nagel auf den Campingplatz im mittelalterlichen Weißensee/Thüringen ihr Domizil hatten, bot es sich natürlich an einen gemeinsamen Grillabend zu verleben. Mit den echten Thüringer und guten Gerstensaft gelang das ganz hervorragend.
Nun stand der dritte und schwerste Tag auf dem Plan zumal das Thermometer von Tag zu Tag weiter anstieg. Morgens die 200m waren noch gut zu meistern, zumal es hier auch gute Punkte gab.
Doch schon knapp 2 Stunden später standen die 5000 m auf dem Plan und die waren bei der Mittagshitze fast schon vergnügungssteuerpflichtig. Trotzdem konnte hier alle Teilnehmer des LAV Halensia überzeugen und Erik gelang mit gelaufenen 18:13:02min eine super Zeit in der immerhin schon 8. Disziplin.
Beeindruckend hier die Siegerzeit des späteren Gesamtsiegers Tesfazghi Hayalu, Samson vom SV Sömmerda mit gelaufenen 15:27:50 min. Er ist ja kein Unbekannter in der Läuferszene zumal er mehrfach den Halbmarathon beim Rennsteiglauf gewonnen hatte.
Die letzte Disziplin am harten 3. Tag waren die 1000m. Hier galt es nochmals alle Reserven zu mobilisieren, um den Punktverlust gegenüber den Rivalen nicht allzu groß werden zu lassen.
Jascha Timm lief hier nach der Vorbelastung eine Top Zeit über die 1000m in 2:53.82 min.
Nach dem obligatorischen auslaufen auf dem wunderbaren Rasen des tollen Sportparks hieß es abends Kloßparty mit viel Musik. Auch hier zeigten die Halensianer ihre Fitness und ließen nichts anbrennen.
Da die Wetterprognosen einen sehr warmen Sonntag vorhersagten, wurden die Erwartungen für die letzte Disziplin, die 10.000m heruntergeschraubt. Jetzt galt es nur noch mit Haltung durchzukommen, um den Läuferzehnkampf erfolgreich zu beenden.
Das gelang bei rund 30 Grad Hitze und der Erkenntnis, dass wir eben keine „Schönwettersportler“ sind. Einen großen Anteil hatte dabei der gastgebende Verein. Super Organisation, prima Verpflegung und Kampfrichter, gepflegte Anlagen und thüringische Gastfreundlichkeit überzeugten alle Teilnehmer. Eine schöne Siegerehrung rundete dieses besondere Laufevent an.
Einen großes Dankeschön an meinen Verein aus Jugendtagen und wenn man dazu noch mit seinem alten Trainer von vor über 50 Jahren fachsimpeln kann ist das ein großes Geschenk.
Fotos zum Text: siehe www.lav-halensia.de
Lothar Rochau für www.lav-halensia.de, 12.6.2019